Enduro und Umwelt
Tradition
Unser Gründungsmitglied Niko Wegener ist einer der Vordenker zum Thema Endurosport und Umwelt (siehe ‚Entstehung der IGE‘). In Zeiten, als der Umweltschutz in Deutschland immer wichtiger wurde, war es Niko, der die Gespräche suchte mit Umweltbehörden, Naturschutzverbänden, Förstern und vielen anderen Beteiligten. Heute ist dieser Weg bei der Genehmigung von Strecken oder auch einzelnen Veranstaltungen (beispielsweise die Enduro Six-Days 2012 in Sachsen) bewährte Praxis. Damit ist es die IGE, die im Motorsport Geschichte geschrieben hat, lange bevor andere Verbände das Thema (Motor-) Sport und Umwelt angepackt haben.
Es ist Niko Wegener zu verdanken, dass auf diese Weise zahlreiche permanente Strecken (von Vereinen betrieben) erhalten werden konnten und uns auch heute noch zur Verfügung stehen.
Enduro und Umwelt – passt das?
Wir sagen: Auf jeden Fall! Endurostrecken, wie sie von unseren Vereinen betrieben werden, sind Anlagen, die nach Bundesimmissionsschutzgesetz genehmigt wurden. Damit fallen Sie prinzipiell in die gleich Genehmigungskategorie wie Kraftwerke oder große Industriebetriebe. Alle Umweltauswirkungen, vom Lärm über die Auswirkungen auf den Boden bis zur Tier- und Pflanzenwelt müssen so gering sein, dass Genehmigungen ausgesprochen werden können. Damit sind wir grundsätzlich auf einem sehr hohen Umweltniveau.
Aber wir wollen mehr! Der Umweltpreis des Deutschen Motorsport Bundes wird seit 2001 verliehen, darunter Vereine auf deren Strecken wir Enduro fahren - so der MSC Schlüchtern e. V. (Preisträger im Jahr 2014). Diese Vereine wurden ausgezeichnet für ein herausragendes Engagement für den Umweltschutz. Hier wurden neue Wege beschritten und innovative neue Ansätze zur Bewahrung der Umwelt gewählt (näheres unter www.dmsb.de/public/umwelt/).
Tatsachen
Endurostrecken sind nicht selten ökologisch sehr spannende Flächen. Das erlebt der Endurist beim abendlichen Bier, wenn die seltenen Frösche in den Teichen quaken. Auf den Rohböden werden immer wieder seltene Pionierpflanzen nachgewiesen und so können Vereine mit einem guten Boden-, Wasser- und Biotopmanagement zahlreichen, in unserer Landschaft selten gewordenen Tieren und Pflanzen, eine Heimat bieten. Häufig wird ohnehin nicht mehr als 20 Prozent eines Geländes für den Endurosport genutzt und zahlreiche Strecken bleiben über den Winter geschlossen – also ein Rückzugsraum für Tiere und Pflanzen.
So war es der Leiter einer Naturschutzbehörde, der in einem Anhörungstermin sagte, dass man eigentlich die Strecke unter Naturschutz stellen müsste - eine Strecke in einer intensiven und öden Agrarlandschaft, die aber eine Fülle seltener Tier und Planzenarten zeigte (s. unten Artikel MOTORRAD „Frosch-Perspektive“ - mit freundlicher Genehmigung der Redaktion). Eine Schließung wurde so abgewendet. Der Experte wünschte dem Verein schließlich möglichst langfristige Pachtverträge, damit auch die Natur erhalten bleiben konnte.
Die Sargnägel des Endurosports
Hier noch ein paar Worte an die eigenen Reihen. Seien wir doch mal ganz ehrlich: So ganz aus der Luft gegriffen sind nicht alle Vorwürfe, die an die Endurosportler herangetragen werden. Jeder Endurofahrer trägt selbst dazu bei, ob die Vorwürfe „draußen“ bestätigt oder widerlegt werden. Deshalb ein paar dringende Bitten an unsere Geländefahrer-Freunde und solche, die es werden wollen:
- Nicht die Wege verlassen!
- Nur nach Rücksprache mit dem Eigentümer in Sand- oder Kiesgruben bolzen
- Weg mit den Krawalltüten! Sportauspüffe gehören nicht in die Öffentlichkeit!
- Rücksicht nehmen:
- Nicht mit Vollgas an Wanderern oder Radfahrern vorbeiblasen
- Bei Reitern schon mal den Motor abstellen und passieren lassen
- Überhaupt: keine Tiere erschrecken
- Nicht im Wheelie durch die Dörfer, hier auf der Straße bleiben
- …und vielleicht mal nett grüßen!
So kann jeder Endurofahrer selbst zu einem positiven Bild in der Öffentlichkeit beitragen.
Immer für Euch da!
Habt Ihr Fragen zum Thema Enduro und Umwelt? Aktuelle Probleme im Verein oder bei der Ausrichtung einer Enduroveranstaltung wg. Umweltschutz? Mailt mir! Ich antworte garantiert! Herzlichst, Euer Umweltbeauftragter, Rüdiger Böngeler (mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!)